Ausstellungseröffnung Lebenszeichen
Ingrid Gaier zum Leben von Melitta Urbancic
12. November 2022, 19 Uhr, Ausstellungsdauer 13. November – 4. Dezember 2022
Im Mittelpunkt der Ausstellung Lebenszeichen steht die Philosophin, Lyrikerin, Schauspielerin und Imkerin Melitta Urbancic, geborene Grünbaum (1902-1984). Sie ist heute vor allem innerhalb der Exilforschung bekannt. 1938 floh sie mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten nach Island.
Ingrid Gaier zeigt die Film-Trilogie Lebenszeichen. Mit Sibyl Urbancic, der Tochter von Melitta Urbancic, wählte sie drei Gedichte der Mutter für Animations-Verfilmungen aus. Diese Texte schildern die Einzigartigkeit der isländischen Landschaft, die Sehnsucht der Dichterin nach der Herkunftskultur und die Freude über den brieflichen Kontakt mit Freunden. Die Filme bringen diese Texte visuell zum Leuchten. Die Musik komponierte die isländische Komponistin Ragnheiður Erla Björnsdóttir.
Im Gespräch mit Sibyl Kneihs-Urbancic wird im Rahmen der Ausstellungseröffnung das Leben und Schaffen der österreichischen Exildichterin beleuchtet.
Moderation: Johann Kneihs
Der Musiker Helge Stiegler komponierte anlässlich der Ausstellungseröffnung das Musikstück Gesang der Bienenkönigin, das zur Uraufführung kommt.
D I E B I E N E N K Ö N I G I N
Aufwärts, aufwärts!
Himmelbläue zieht von den Blütenufern in die Wellen.
Trinken! Trinken!
Was mir auch geschieht –
Glück ist Untergang im Sonnenhellen!
Dass ich steigen darf, wenn andre sinken
Höhe suchen statt den tiefen Grund!
Steile Flucht in seliges Ertrinken –
Nur der Himmel kostet meinen Mund!
Melitta Urbancic (1902-1984)
Fotos: Viktor Brázdil, Konrad Neubauer, Peter Jakadofsky