Alles über das
PrevenhuberHaus

Das spätgotische Baujuwel am Marktplatz 6 blickt auf eine lange Geschichte zurück: Das Prevenhuber Haus wurde in der 2. Hälfte des 16. Jhdts. im Stil eines spätgotischen Bürgerhauses erbaut. Nach der Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft 1625 ging das Gebäude in den Besitz der Prevenhuebers über und wurde zu Beginn des 19. Jhdts. das Urbaramt des Marktes Weyer. Dieses führte Verzeichnisse der Besitzrechte eines Grundherrn sowie der geforderten Leistungen seiner Grunduntertanen und gilt als bedeutende Wirtschafts- und Rechtsquelle des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lehenswesens.

Ab 1813 kam das Haus in bischöflichen Besitz. Es beherbergte seither Handwerksbetriebe, Werkstätten und Geschäftslokale. Die neuen Besitzer Maria und Konrad Neubauer konzipieren das Erdgeschoß des Hauses als Kultureinrichtung für Weyer. Das Renaissanceportal aus dem Jahre 1642 aus Aflenzer Marmor ist ein gewaltiges Repräsentationzeichen. Auf der mächtigen Flügeltür (um 1800) prangt der Doppeladler und das Wappen der Innerberger Hauptgewerkschaft. Anlässlich der Restaurierung des Haustors 1959 wurde das Halbmaßzeichen der Prevenhueber (Hausmarke) auf der Hausfront angebracht. Um 1990 renovierte der Steyrer Restaurator Josef Wintersteiger das Tor und reinigte das Steingewände. Die Giebelfassade ist mit reichem Sgraffitodekor geschmückt, der etwa schulterbreite Abstand zu den Nachbargebäuden, die sogenannte „Reiche“, wurde ursprünglich aus feuerpolizeilichen Gründen eingehalten, um Wasserkübel und Leitern zu einem Brandherd zu bringen. Heute täuscht die Vermauerung der Reiche an der Giebelseite eine geschlossene Hausfront vor.

Über viele Jahrhunderte war die Eisenverarbeitung Grundlage für den Reichtum der oberösterreichischen Sensenschmiede und Hammergewerken. Das Gebäude am Hauptplatz demonstriert in eindrucksvoller Weise den Wohlstand in der damaligen Gesellschaft.

Valentin Preuenhueber, (später Prevenhuber), dessen Geburtsdaten unbekannt sind, stammte aus der Obersteiermark und war ab 1625 Leiter der Innerberger Hauptgewerkschaft. Er war für den weltweiten Export der Eisenindustrie aus der Region tätig. Im Zuge der Gegenreformation musste der Protestant Preuenhueber 1629 Österreich verlassen und zog nach Regensburg. Er kehrte als „Salburgischer Regent und Oberpfleger“ nach Haag zurück, wo er 1642 starb. Zugleich war er Chronist und Geschichtsschreiber und mit seinem Interesse an den Lebensbedingungen der Menschen ein Vordenker seiner Zeit. Sein Hauptwerk sind die zehn Bücher der „Annales Styrenses“, der ersten Chronik der Stadt Steyr.

Johann Adalbert Prevenhueber, Bergmann und Fachschriftsteller, kam ebenfalls aus der im 17. Jhdt. in der Steiermark ansässigen Familie. 1808 wurde er von Kaiser Franz zum „Inspektor der großen Eisenwerke des k.k. und hauptgewerkschaftlichen Wirthschaftsamtes zu Weyer“ ernannt. Prevenhueber war ein tüchtiger Fachmann, der gediegene Kenntnisse des Bergwesens besaß. Er ist der Verfasser zahlreicher Aufsätze und mineralogischer Beiträge für „angehende Werkmänner“. Den Taufbüchern ist zu entnehmen, dass ihm und seiner Frau Anna, geborene Unruh, am 13. Februar 1810 in Weyer eine Tochter namens Juliana geboren wurde.

 

Ein paar Impressionen

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